1969
Das Rechenzentrum wurde beauftragt, die Automatisierung der Bankbuchhaltung für einen großen Kreis von Raiffeisenkassen voranzutreiben. Die damaligen bekannten und durchaus bewährten Magnetkonten-Computer (MKC) sollten schon bald durch zentrale EDV Anlagen umgestellt werden.
1969
Mit der Umstellung der Buchhaltung der Raiffeisenbank Wien auf EDV am 28. Dezember 1969 wurde der Grundstein für die zentrale Datenverarbeitung gelegt.
1969
In einer Zeit der von Mystik umgebenen Rechenmaschinen bewährten sich die ersten Raiffeisenkassen als innovationsfreudige EDV-Pioniere. Am Ende des Jahres 1970 waren immerhin schon 9 Raiffeisenkassen auf EDV umgestellt.
1970
Es war eine Zeit, in der Daten noch etwas Gegenständlicheres waren. Eine Zeit, in der sich durchaus eine persönliche Beziehung von Mensch zu kostbarem Daten gut aufbauen ließ.
1970
Selbst die heute reichlich archaisch anmutenden Datentransporte „mit allem“, also tatsächlich per Mann und per Zug, wurden auf Herz und Nieren getestet. So führte man auf diese Weise sogar Testtransporte von alten Zeitungen per Koffer durch.
1970
Mit der IBM 370/145 kam die erste kommerzielle EDV-Anlage, deren Arbeitsspeicher aus Halbleitern bestand, auf den Markt. Ihr Platzbedarf prägte den Raumhunger vieler Technologieunternehmen zu dieser Zeit.
1970
Schon im Jahr 1971, also nur zwei Jahre nach der Gründung der Raiffeisen Informatik (damals Raiffeisen Rechenzentrum), erlaubte die gute Entwicklung eine Großinvestition: den Ankauf der hochleistungsfähigen Computeranlage IBM 360/20 mit 16 KB Speicherkapazität. Eine IBM 360/20 mit 16 KB Speicherkapazität. Dieses neue technische Herzstück der Firma ermöglichte eine relativ komfortable Programmierung in maschinennahen Sprachen.
1971
Ohne die atemberaubende Entwicklung ab Mitte der 90er zu ahnen, erfolgte eine erste Entwicklung von Programmen für die Online-Buchhaltung. Ein Schritt, der sich als außerordentlich zukunftsträchtig erweisen sollte.
1971
Das Online-Zeitalter wird an diesem Punkt schon in einer sehr frühen Phase vorweggenommen. In diesem Jahr wurden 13 Raiffeisenkassen und 10 Lagerhausgenossenschaften auf EDV umgestellt.
1972
Gegen jeden Drang zur landestypischen Besonderheit wurde innerhalb der Raiffeisenkassen eine einheitliche Kontonummer (mit Prüfziffer) eingeführt. Von Feldkirch bis Eisenstadt.
1972
Diese Einheit musste hart erkämpft werden. Dafür hat sie bis heute Bestand und beschreibt einen einmaligen Aufwand, der eine substanzielle Vereinfachung generierte.
1973
Pionierzeiten sind unkonventionelle Zeiten. Auch im RRZ. Zeiten, in denen gewissenhafte Operatoren sich 72 Stunden ohne Unterbrechung im Systemraum aufhielten.
1973
Zeiten, in denen Feldbetten in der warmen Abluft des Computers aufgebaut wurden. Zeiten, in denen der komplizierte Teil der Kontaktpflege, nach eigener Aussage der Geschäftsleitung, auch mal schluckweise betrieben werden musste.
1974
Im RRZ wurde COM als neues Ausgabemedium aufgestellt – der Microfiche hatte seinen Auftritt. Die komfortable Folge war eine massive Reduktion des Papieroutputs. Trotz dieses Raumgewinns begründete ein wachsender Platzbedarf den Umzug ins Raiffeisenhaus Wien.
1974
Während ein simples Buchungsprogramm in den Gründerjahren immerhin einem kräftigen Stapel Lochkarten entsprach, erzielten die physischen Papierstapel der reinen Datenübertragung beeindruckende Höhen. In diversen Vergleichen wurde die Höhe des Stephansdomes erreicht. Der Microfiche erreichte seinen Zenit bei 95 Mio. Seiten auf 800.000 Microfiche. Auch heute noch dient die COM-Technik in Spezialfällen zur physischen Datensicherung.
Gesellschaftereintritt der Genossenschaftlichen Zentralbank (heutige RBI) und die Raiffeisenbank Jennersdorf vollzieht erste Datenfernübertragung ins RRZ
1975
In einer Zeit der Datenfernübertragung über Telefonwählleitungen bekam die RB Wien ein umfassendes Online Service Paket zur Verfügung gestellt.
1975
Für den Start wurde der Wertpapierbereich mit vorerst 4 Abfragemöglichkeiten ausgewählt. Betrug die Kontaktfrist davor fast einen Tag, so wurde mit diesem Schritt erstmals eine sekündliche Erfolgskontrolle möglich.
1977 wurde im RRZ das SWIFT terminal (SWIFT= Society for worldwide interbank financial telecommunication) des österreichischen Raiffeisensektors installiert, über welches sämtliche Nachrichten des Auslandszahlungsverkehrs übermittelt wurden.
SWIFT ist ein Netzwerk zur einheitlichen Verarbeitung von Finanztransaktionen. Es beinhaltet eine Kommunikationsmöglichkeit aller angeschlossenen Finanzinstitute. Somit hält die Kommunikationstechnik mit der Datenverarbeitungstechnologie Schritt.
1978
Um auf den Kontoauszügen mehr erklärenden Text unterbringen zu können, wurde der Raiffeisenkassen-Kundenkontoauszug überarbeitet. Es war kein leichtes Unterfangen, hier eine gemeinsame Lösung zu finden.
1978
Bei dieser Gelegenheit wurde eine, Trotz aller Widerstände, bundeseinheitliche Gestaltung vollzogen. Bis zu dieser Maßnahme bescherte jede Umstellung des Buchungssystems den Kunden immer wieder neue Tagesauszugsgrößen.
1979
Nach einem Großbrand bei der Österreichischen Nationalbank half das RRZ aus: Die Datenerfassung der ÖNB wurde untergebracht und konnte binnen weniger Tage den EDV-Betrieb wieder aufnehmen.
1979
Die internen Maßnahmen des RRZ zur Datensicherheit wurden in diesen Zeiten nachhaltig verstärkt – auch im Hinblick auf das neue Datenschutzgesetz 1980.
Der Sicherheitsausschuss des RRZ wurde gegründet, um durch organisatorische und EDV-technische Maßnahmen Kontrollmechanismen zu aktivieren sowie durch Verträge und Vereinbarungen gegen schädigende Einflüsse Vorsorge zu tragen und nach ggf. eingetretenen Vorfällen die rascheste Wiederverfügbarkeit des Rechenzentrums sicherzustellen.